05 Oktober 2012

Quer durchs Land

Moin Moin, wie der Hamburger zu sagen pflegt.
Da war ich letzte Woche mal kurz. Mitten drin und mal wieder eine enge Kiste in die man über drei Ecken rückwärts rein musste, aber ich hatte ja einen guten Lehrer, aber von vorne: Mittwochs wurde ich in der Nähe von Frankfurt beladen, für die Firma fahren wir zur Zeit öfter Büromöbel durch die Gegend. Dummerweise ist mir da natürlich gleich mal am frühen Morgen beim Umdrehen auf deren Hof ein kleines Mißgeschick passiert und ich habe den Versorgungsschlauch vom Anhängerluftkreis etwas gequetscht. Dumme Sache das, weil ohne Luft die Federung vom Hänger nicht funktioniert. Glücklicherweise hat die Firma einige eigene LKWs und damit auch eine eigene LKW Werkstatt, die Jungs dort waren sehr hilfreich und somit konnte ich für nen Zehner in die Kaffee (Bier)Kasse einen Luftschlauch und Werkzeug bekommen und hab den Hänger repariert. Dann gings ab nach Norden Richtung Hamburg, Stress war keiner, die Beladung war rechtzeitig fertig, Staus waren keine und ich kannte einen Autohof auf dem es echt ruhig war und leckeres Essen gab :) Da hab ich dann abends meine Pause gemacht und bin am nächsten Morgen nach Hamburg gefahren, war ja nur ne Stunde und ich war rechtzeitig um 7:30 Uhr an meiner Abladestelle, dort standen schon zwei LKWs von der Firma, die auch abgeladen werden sollten, die Jungs haben mich dann eingewiesen und ich hab die Kiste sauber abgestellt und war innerhalb von 1,5 Stunden leer.
Abaldestelle 1:

Dann gings weiter in ein Wohngebiet auch nochmal was kleines ausliefern und danach ab in den Freihafen zum Laden. Das war auch mal wieder aufregend, da war die Hölle los! Und ich hab gleich mal Bekanntschaft mit einem doofen Lagertyp gemacht. Der hat mich volle Kanne angebrüllt, weil ich einen Fuß in sein Lager, also quasi über die heilige Grenze gesetzt hatte. Man ging der ab, von wegen, ich soll keinen Stress machen LKW Fahrer arbeiten doch eh nix und haben immer Zeit. So ein Kasper. Sein Kollege der mir dann die Ladung gebracht hat war um einiges cooler und wir haben uns ganz gut verstanden. Das Beladen ging dann auch recht fix, das Zeugs war nur ordentlich schwer, also musste ich auf die richtige Gewichtsverteilung im Koffer achten und ne ordentlich Ladungssicherung durchführen, aber hat alles geklappt. Danach gings noch durch den Zoll wo ich einen Kollegen kennengelernt habe, der Überseecontainer fährt, der hatte mal die Arschkarte gezogen, weil er seit zwei Tagen im Hafen stand und sein Container vom Zoll geöffnet und durchsucht wurde. Als ich fertig war, was erstaunlich schnell ging und ich am Wegfahren war, kam er mir entgegen mit hängenden Mundwinkeln. Das wird wohl noch länger dauern, der halbe Container musste ausgeladen werden...Armer Kerl.
Bei der Ausfahrt aus dem Hafen bin ich dann auch gleich noch falsch gefahren, die haben da aber auch doofe Schilder an der Ausfahrt stehen. Eine Spur heißt "Leerfahrt" die andere "Verzollung" wo soll ich da hinfahren, wenn ich geladen, aber die Zollpapiere schon fertig sind? Ich stand dann mal in der Verzollungsspur und irgendwie hatte der Kollege beim Zoll auch nicht wirklich gute Laune, was auch immer an dem Tag dort los war. Als ich dann nach zwanzig Minuten endlich ins Büro durfte, konnte ich dann auch gleich wieder rausfahren und hatte wohl echt Glück, da mir ein anderer LKW- Fahrer erzählt hat, dass wohl das letzte Mal ein "Falschfahrer" 6 Stunden dort gestanden ist! Gott sei Dank hat das geklappt, tja und dann gings ab Richtung Süden über die Kasseler Berge mit 17 Tonnen Ladung, das war ein Spaß und artete mal richtig in Arbeit aus, so mit Schalten und so... Am Freitag hab ich dann alles gut abgeladen bekommen und es war Wochenende.
Diese Woche war ich dann nochmal alleine unterwegs und hab schon wieder Büromöbel gefahren, diesmal nach München zu MAN, die haben mal große Augen gemacht als ich da mit dem Stern auf der Kühlerhaube vorgefahren bin ;) Aber das ging schon klar, lustigerweise war meine Abladestelle beim Versuch wo die ganzen neuen und verhüllten LKWs standen, da bin ich dann dreimal zwischen den Hallen durchgefahren und jedesmal gab es verwirrte Blicke :) Danach dann in München noch laden für Wien, die ganze Nacht durchfahren, da ich um 6 Uhr in Wien sein sollte, was nicht geklappt hat, dafür war ich um 6:58 Uhr dort. Der Kollege dort meinte, dass sie ab 7 Uhr nix mehr annehmen...da hatte ich wohl auch mal wieder Glück  :) Dann noch ab in den Hafen und laden und danach bin ich auf einen Rasthof gefahren und hab um 10:30 Uhr endlich Feierabend gemacht und bin todmüde in meine Koje gefallen. Mittags kamen dann noch zwei Kollegen vorbei, mit denen ich mich verabredet hatte und wir haben einen gemütlichen Feiertag in Österreich verbracht. Am Donnerstag früh dann Richtung Heimat ausladen und noch ne Tour holen, glücklicherweise stand ich immer noch per Handy mit Poldi und Niko in Kontakt, die haben mich dann auf einem Autohof abgeholt, weil meine Fahrtzeit zu Ende war und die Jungs noch Zeit frei hatten. Also war dann gestern abend die Woche vorbei und heute nach Auto putzen und aufräumen war schon mittags Wochenende, Juhuu!
Tja die nächste Zeit gibts vielleicht nicht mehr so viele Berichte, da ich jetzt erstmal ein bißchen ins Büro gehe...aber ich hör die Straße rufen...

Bis bald.

30 September 2012

Italien in Deutschland?

Servus mal wieder, was ist in der Zwischenzeit passiert? Nicht viel, Poldi und ich haben eine kleine Möbeltour nach Wien gefahren und nen kompletten LKW voll mit Klopapier wieder zurück gebracht. Ausgeladen wurde dann in einem Zentrallager eines großen deutschen Discounters. Dort durfte ich zum ersten Mal mit so einer elektrischen Ameise zum draufstellen und mit langen Gabeln fahren. Ich hatte die Dinger schon in diversen anderen Lagern unter anderem beim Dachser gesehen und war immer fasziniert wie die Jungs und Mädels im Lager damit am rumheizen waren. Was ein Spaß, jetzt weiß ich warum die immer am Grinsen waren :) Auf jedenfall war das ein toller Spaß und das Entladen ging dann auch echt flott, weil man immer zwei Paletten aufnehmen konnte.
Hier mal noch ein paar Bilder warum das Fahren denn so Spaß macht:


Jaja auch in Europa kann man feine Sonnenaufgänge sehen. Und noch ein Grund, der Ausblick:
So nach den ganzen Erfahrungsberichten und Erzählungen was mir denn so passiert, versuche ich Euch jetzt auch mal wieder meine Eindrücke der Menschen und Orte, denen ich begegne zu schildern, ich hab ja nicht umsonst das Hobby zum Beruf gemacht :)
In Rosenheim war ich mit Poldi abends in einem saucoolen Restaurant, direkt am Autohof. Normalerweise gibt’s ja die Autohöfe (also neben der Autobahn), die auch direkt ein Restaurant dabei haben, dort bezahlt man in der Regel fürs Parken und bekommt dafür einen Verzehrgutschein. Den gabs zwar in Rosenheim auch, aber das Restaurant war eher vergleichbar mit dem Imbiss beim Möbel Bohn. Ohne jetzt abwertend zu klingen, aber da gabs halt alles mögliche aus der Friteuse. Nicht wirklich lecker und das eigentliche Restaurant ist seit Öffnung der Grenzen geschlossen, weil am ehemaligen Zollhof halt doch nicht mehr so viel los ist, wie früher. Um die Ecke ist das ehemalige Zollgebäude und dort im Keller ist der „Il Camionista di Franco“ ein durch und durch italienischer Laden. Über der Tür hing ein Riesen- Flatscreen in welchem ein Adraino Celentano Film auf moviestar, dem italienischen Filmsender, lief. Karte gabs keine, nur eine Tafel neben der Bar. Franco sprach nur sehr gebrochen deutsch, aber was es zum Essen gab konnte er uns erklären. Als Vorspeise konnte man aus mehreren Pasta- Gerichten wählen und als Hauptgang gab es dann Fleisch mit Salat. Spitzenmäßig und wie in Italien. Lustigerweise kamen dann auch noch einige italienische Fahrer, die alle am großen Tisch in der Mitte des Restaurants saßen. Was ich auch noch sehr lustig fand, Franco war zwar Namensgeber und der Chef des Ladens, der eigentliche Chef des Ladens aber war seine Frau. Die klassische „Mama Miracoli“. Sie war auch selten zu sehen, da sie die meiste Zeit in der Küche verbracht hat (wie sich des gehört :)). Als es ans Zahlen ging, kam Franco mit der Rechnung, wir zahlten aber gemeinsam, also ist er wieder Richtung Küche verschwunden, dort hat seine Frau zweimal 14,80 € addiert und er kam wieder mit einem geänderten Zettel. Mit dem Geld ist er dann auch wieder verschwunden und seine Frau gab ihm das Wechselgeld.
So far, bald geht es weiter...

18 September 2012

Learning by doing

Guten Tag,

nun sind schon wieder zwei lernintensive Wochen vorbei und Volksfest war auch noch dazwischen! Olé.
Aber von vorne. Ich bin jetzt die letzten drei Wochen mit Poldi unterwegs, der fährt schon seit 15 Jahren beim Lindenmeyer und somit kann ich einiges von ihm lernen. Fahren lernt man ja eigentlich in der Fahrschule, aber die kleinen Tricks und Kniffe kann man nur von erfahrenen Kollegen bekommen. Langsam klappt auch das rückwärts an die Rampe fahren mit dem Hänger immer besser und ich hab jetzt schon zweimal den kompletten Lastzug rückwärts unter zwei Container druntergeschoben, ohne Schaden! Doch nun mal zu meinen Gedanken und Eindrücken, die ich so unterwegs mache und an denen ich Euch teilhaben lassen möchte.
Sonntag abend um 22 Uhr gings los Richtung Norden, da wir am Montag morgen in Fintel einen Umzug ausladen mussten. Glücklicherweise hat uns der Chef zwei Entladehilfen organisiert und wir hatten die Karre schon um kurz vor zwölf leer. Leider habe ich keine Bilder von der Abladestelle gemacht, die war nämlich ganz schön eng, aber mit Teamwork und dem Supereinweiser Poldi hab ich das gute Stück sauber da reingebracht. Nachdem wir leer waren gings dann ab nach Hamburg zum Laden und am nächsten Tag Richtung Heimat zum Ausladen. Danach haben wir in Germersheim wieder ne Tour für München geholt und sind nachts noch bis München durchgefahren. Da standen wir am nächsten Tag an einem Möbelhaus an der Warenannahme, da musste ich mich echt fragen was sich der oder die Architekten dabei gedacht haben?
Also da baut jemand ein neues riesiges Möbelhaus, mit EINER Rampe für die Warenannahme. Es ist ja nicht so, dass größere Möbelhäuser ab und zu auch mal eine größere Menge Möbel bekommen, die auch mal mit einem Hängerzug angeliefert werden. Und dann bauen die da so ne Rampe hin, das genau, aber wirklich genau ein LKW da reinpasst. Durchfahrtshöhe 3,90m (Tatsächliche Höhe vom LKW 3,70m) Breite: 3 Meter (LKW Breite 2,55m) links wurde die Rampe von einer Wand und rechts von einer Treppe begrenzt. Da sind auch schon mehrere Kollegen dran hängen geblieben, aber da braucht sich echt keiner wundern!
Die restliche Woche war dann soweit okay, Platz hatten wir auch einigermaßen zum Rangieren, aber das musste ich Euch einfach zeigen. Achja aufm Heimweg gabs dann nochmal ne Ladung Schnaps, die wir dann dank der langen Baustelle auf der A7 ca. 20 Kilometer über die Landstraße geschaukelt haben.

Die kommende Woche waren wir dann im Schwarzwald unterwegs und haben mal wieder Möbel verteilt. Das war auch eine feine Fahrerei, schöne Straßen, nette Häuschen ich fands da toll. Naja, außer die eine Möbelbude, an der uns die Lagerjungs erzählt haben, wir hätten um halb zehn einen Termin gehabt (von dem wir nichts wussten) und sie könnten und erst um 17 Uhr abnehmen! Tolle Aussichten, wenn man um halb eins bei ner Bude steht und sich auf ein Vesper freut. Also haben wir die komplette Lieferung für diese Bude umgeladen und sind zum nächsten Kunden gefahren. Gnädigerweise durften wir als wir wieder bei den Jungs war dann schon um halb vier abladen und mussten nicht bis fünf warten.
Als wir Mittwoch mit unserer Tour fertig waren gings nach Hessen wo wir Büromöbel für Basel geladen haben. Doof nur, dass die erst am Donnerstag früh ab 7 Uhr geladen haben und wir schon Mittwoch mittag um 16 Uhr dort waren. Naja, gabs halt mal früher Feierabend. Die ganze Laderei am nächsten Morgen hat auch noch bis um 14 Uhr gedauert, aber die Zeit wurde genutzt um die Bude zu putzen und zum Lesen. Als wir endlich fertig beladen waren, gings Richtung Schweiz, bei der Abfahrt war aber schon klar, dass wir es nicht mehr bis 17 Uhr zum Zoll schaffen werden und wer schonmal die A5 Richtung Basel gefahren ist, kennt sicherlich die tolle Ampel auf der Autobahn für die LKWs, welche zum Zoll müssen und die dazugehörige LKW- Schlange auf der Autobahn. Also haben wir einige Kilometer vor der Grenze auf nem Rasthof gehalten, der trotz später Stunde noch erstaunlich leer war und unsere große Pause gemacht. Am nöchsten Morgen gings dann zeitig Richtung Grenze und wir mussten natürlich an der Ampel stehen bleiben. Weil die Kollegen vor uns wohl auf der Autobahn vor der Ampel geschlafen haben, standen wir dort fast ne ganze Stunde, da alle noch gepennt haben! Als wir dann endlich am Zollhof waren, war ich noch ne Stunde mit Treppe hoch Treppe runter und Stempel holen beschäftigt und um halb acht konnten wir endlich Richtung Basel Innenstadt aufbrechen. Da wir uns vorher bei den Kunden melden sollten, habe ich gleich mal den netten Herrn am Telefon gefragt, ob man an der Abladestelle, denn gut mit einem Hängerzug reinfahren und abladen kann. "Kein Problem" war die Antwort...Jaja...Der komplette Zug musste in einer Tiefgarage abgeladen werden, aber seht selbst:
Um da reinzukommen, musste ich mich etwas rechtswidrig verhalten und den Verkehr anhalten, da die Straße dort nicht wirklich breit war und wir die komplette Gegenfahrbahn zum Rangieren benötigt haben. Innen war dann einigermaßen Platz um so abzuladen:

Wir hatten auch wieder zwei Entladehilfen und mussten die Tische nur bis zum Ende der Ladefläche schieben und somit gings gegen elf wieder Richtung Heimat, bzw. Germersheim um ne neue Tour zu holen und wir waren rechtzeitig zum Volksfest daheim!
Und das habe ich nun auch ordentlich genossen und heute Nacht gehts ausgenüchtert weiter Richtung Österreich.
So long...

03 September 2012

Erfahrungen sammeln

Und hier ist gleich schon der nächste Eintrag mit einem Bericht von meiner ersten Tour alleine im LKW auf Europas Straßen. Das erste Fazit: Aufregend!
Aber mal von vorne: Am Montag hatte ich eigentlich Fixtermin in Vaihingen zum Klopapier ausladen um 7 Uhr früh. Da ich mir die Woche davor einen Klimaanlagenschnupfen geholt hatte, wollte ich Sonntags alles richtig machen um für die Woche fit zu sein und hab schön einen Kamillendampf gemacht und eine allseits bekannte Schmerztablette eingenommen. Für die Genesung keine schlechte Idee, fürs morgens Aufstehen ne ganz schlechte. Um 6:48 Uhr bin ich aufgewacht! Dumm gelaufen, diesen fehlenden zwei Stunden bin ich dann die ganze Woche hinterher gefahren, also hier schonmal die erste Erfahrung. Dann in Vaihingen an nem größeren Lager den ganzen Zug rückwärts an die Rampe stellen, juhuu. Hat natürlich gleich mal ne halbe Stunde gedauert und einiges an Schweiß gekostet, aber daran sollte ich mich in dieser Woche gewöhnen, dass jedesmal beim rückwärts an die Rampe fahren ne ganz schön anstrengende Angelegenheit sein kann. Die Jungs dort im Lager hatten nicht mit mir gerechnet, da die Ladung laut deren Planung erst für Dienstag eingeplant war, war das Verschlafen zumindest nicht ganz so schlimm. Naja, von Vaihingen aus gings dann weiter nach Germersheim meine Tour für Salzburg holen. Die nächste Erfahrung wartete nicht lange auf mich, Hänger abkoffern und dann Paletten von der Maschine in einen leeren Koffer umladen war ja noch einfach, auch das Abkoffern von der Maschine ging ganz gut. Dann hatten die Leute dort aber einen anderen Anhänger vor meinen gestellt und entladen, so dass mir ein paar Meter gefehlt haben um gerade unter dem Koffer rauszufahren, also ging der nächste Stress los. Hänger abhängen, von Hand die Deichsel drehen und rumwuchten um dann wieder anhängen zu können und den Anhänger unter dem Koffer durchschieben zu können. Irgendwann hatte ich dann alles geladen und war soweit Abfahrtbereit, musste aber noch eine Pause einlegen und hab die gleich mal genutzt um bei der dortigen Spedition zu duschen. Dann gings los Richtung Salzburg, ab Crailsheim dann schön bis Augsburg über die Bundesstraße gegondelt, von Mirko hatte ich einen Tip bekommen, wo ich stehen bleiben und schlafen könnte...hätt ich mal so richtig drauf gehört, aber nein... Am letzen Parkplatz an der Bundesstraße bin ich vorbeigefahren, weil ich auf einen Autohof wollte. Der war dann aber voll. Was tun sprach Zeus? Ich hatte ja noch 25 Minuten Fahrzeit, da wird schon noch was kommen. Nix wars! Als ich bei 4:20 Stunden Fahrzeit angekommen war (4:30 sind maximal am Stück erlaubt) bin ich runter von der Bundesstraße und Richtung Industriegebiet gefahren, da die Zeit immer weniger wurde, hab ich mich dann neben ein Maisfeld gestellt, an dem noch andere Kollegen standen. Dummerweise stand ich mit der rechten Seite vom Zug auf dem unbefestigten Teil der Straße und da waren auch noch zwei riesige Pfützen in denen die Räder zum Teil drinne standen. Es sah eigentlich alles danach aus, als würde es halten, ich hab trotzdem die halbe Nacht nicht geschlafen, da ich echt die Hosen voll hatte, dass mir die Karre ins Maisfeld kippt und ich am nächsten Morgen den Chef anrufen muss, um ihm zu gestehen, dass der Spiegel kaputt ist, weil der LKW drauf liegt ;)
Es ging dann aber alles gut und am nächsten Morgen gegen 6 Uhr gings dann weiter Richtung Salzburg. Auf der Autobahn lief dann alles easy, und eigentlich kannte ich die Abladestelle schon...Eigentlich. Blöderweise hatte ich die falsche Adresse von der Entladestelle bekommen und stand plötzlich mitten in einem Wohngebiet. Ich hab dann in einer Spedition dort mal nach meiner Abladestelle gefragt, da hieß es dann, den gibt es hier schon ewig nicht mehr! Na prima, also in der Firma angerufen und die richtige Adresse bekommen, als ich die Adresse dann ins Navi eingegeben hatte, hab ich festgestellt, dass die Adresse von einem Kollegen schon im Navi gespeichert war! Verdammt, dumm gelaufen. Aber der größte Spaß kam erst noch, der hieß nämlich, wieder aus dem Wohngebiet rauskommen. Die richtige Straße hatte ich auch gefunden, nur dummerweise war ich an der Straße in die ich abbiegen sollte vorbeigefahren. Ich hätte mich ohrfeigen können, aber Lehrjahre sind ja bekanntlich keine Herrenjahre. Somit musste ich im Wohngebiet mit dem Hängerzug 50 Meter rückwärts schieben um in die Straße abbiegen zu können, ging aber alles ohne Schaden über die Bühne. Ein neues T-Shirt hätte ich aber schon wieder brauchen können. Als ich dann endlich an der Abladestelle war gings schon wieder rückwärts an die Rampe, da wars allerdings ein bißchen enger als bei der ersten Abladestelle, aber ich habs hinbekommen, wie ihr hier sehen könnt:

Beim zweiten Versuch stand die Karre so und ich war stolz wie Bolle:


Nach ca. ner Stunde war dann auch alles ausgeladen, da die Möbel auf Paletten geladen waren. Bei nem Imbiss dort hab ich mir noch ein Mittagessen geholt, das es dann auf dem Weg von Salzburg nach Bad Reichenhall gab. Da gings dann weiter mit den Adressen, ich musste zu nem Lager vom Dachser, dass erst neu gebaut wurde und somit war auch die Straße nagelneu und nicht im Nabi eingespeichert. Aber ich bin ja net blöd, dachte ich zumindest und wollte per Google Maps nach ner Straße in der Nähe suchen, aber nix wars. Dort war immer noch Österreichisches Netz und somit kein Internet für mich...Ich stand dann dort erstmal bei ner anderen Firma, bis endlich die Mittagspause im Büro vorbei war und ich den Chef erreicht habe, der mir dann eine Straße in der Nähe sagen konnte. Natürlich bin ich vorher, als ich gesucht habe schon sogut wie vorbei gefahren, hab aber nur das riesige Dachser Gebäude übersehen! Aber es ist doch immer wieder schön, wenn man über sich selbst lachen kann :) Als ich dann endlich vor Ort war gabs dann 10 Tonnen Salz verteilt auf Maschine und Hänger und nach ner Stunde beladen gings weiter Richtung Langenau auch zum Dachser. Dort kam ich dann noch rechtzeitig an um meine Ladung zu bekommen und noch vor Ende der Schichtzeit meine Pause machen zu können. Mal wieder eher unromantisch, da ich zwei Straßen weiter vom Dachser in nem Industriegebiet stand, aber hauptsache ein Platz zum Schlafen. Am nächsten Morgen gings dann weiter Richtung Mannheim, Speyer und Ludwigshafen, ich musste aber noch über Crailsheim fahren um mir Ladungssicherungsmaterial zu holen, da mir das ganze nur mit Gurten gesichert doch etwas heikel vorkam. Abladestellen habe ich dann alle ganz gut hinbekommen, außer dass ich bei meiner letzten Stelle erst um 18:30 Uhr Termin hatte, aber schon um halb vier dort war! Da hieß es dann drei Stunden in der größten Hitze auf dem Hof stehen und warten bis der Pager piepst. Gott sei Dank hat irgendein schlauer Ingenieur die Standklimaanlage erfunden.
An dem Tag war dann aber mit dem rückwärts an die Rampe fahren irgendwie der Wurm drin und es hat ne ganze Weile gedauert, bis die Karre endlich ordentlich stand. Da hatte ich dann mal wieder für Belustigung bei den Kollegen gesorgt, aber Sattelzug kann ja jeder fahren :) Hängerzug ist die wahre Herausforderung. Danach gings dann endlich weiter zum Laden, immer auf der Jagd nach meiner Schichtzeit, die war dann nämlich beim Dachser in Mannheim zu Ende und ich durfte dort an der Rampe schlafen. Das war auch mal wieder eine eher unruhige Nacht, da dort 24 Stunden Betrieb ist und die ganze Nacht entweder irgendwelche Autos um einen herum bewegt werden, oder das Kühlaggregat von einem Auflieger angeht. Und um sechs Uhr morgens haben die ersten Kollegen an die Türe geklopft, wann ich denn losfahre. Zu allem Überfluss war natürlich auch noch die Fahrerdusche kaputt. Na prima, nach dem heissesten Tag der Woche auf nem riesen Betonplatz stehen und keine Dusche, aber egal.
Nach meiner Pause gings dann los Richtung Allgäu, da ich die komplette Strecke nicht in einer Schichtzeit (4,5 Stunden) schaffen konnte, habe ich schön in Bad Wörrishofen Pause gemacht und mir im dortigen Autohof einen Kaffee und eine Dusche gegönnt, Danach gings dann erfrischt und ausgeruht weiter Richtung Kunde. Das Ausladen war dann soweit easy hat alles gut geklappt, ich hatte irgendwelches Granulat und Duschgel geladen. Nach dem abladen gings dann wieder nach Langenau zum Dachser und der Stress ging schon wieder los, da ich am nächsten Morgen Fixtermin hatte, musste ich alles so planen, dass ich rechtzeitig das Auto stehen lasse um meine 9 Stunden Pause zu machen um am nächsten Morgen pünktlich losfahren zu können. Das hat dann soweit auch geklappt, Auto stand um kurz nach halb sechs und ich konnte somit um halb drei wieder losfahren, hatte ja um 7 Uhr Termin in der Nähe von Aschaffenburg und musste noch tanken.
Und dann begann der Horror- Freitag:
Bei der ersten Abladestelle erstmal ans falsche Lager gefahren, gleich die richtige Adresse bekommen und hingefahren, rein zu nem netten Mädel im Lager, mich angemeldet, sie hat sich die Telefonnummer aufgeschrieben und meinte, sie meldet sich, sobald ich an die Rampe kann. Da stand ich dann bis kurz nach 8 Uhr und hab gewartet, als immer noch kein Anruf kam bin ich  nochmal rein zu der guten Frau um festzustellen, dass sie mich vergessen hatte. Na prima und mir wieder einen abgekämpft, bis ich endlich an der Rampe stand, meinen Kram ausgeladen und Leerpaletten eingepackt. Dann gings weiter zur nächsten Abladestelle, da wars lustig, weil man dort als Fahrer in der Pforte gleich mal nett begrüsst wurde mit selbst ausgedruckten Schildern, die vor Freundlichkeit nur so gestrotzt haben. Abladen war dort dann wieder easy, weil ich ja nur noch die Maschine voll hatte.
Dann ging der Scheiß los, ich wollte aus nicht näher zu benennden Umständen an diesem Abend zu Hause sein und hatte diesen Wunsch mehrfach geäußert, vom Chef aus hieß es auch, kein Problem, wir haben Dir zwei gute Ladestellen, da biste schnell fertig. Ja von wegen. In Ludwigshafen war ich bei so ner riesen Chemie Bude, bis ich da die Leerpaletten, dann meine Ladestelle und die Waage gefunden hatte gingen schonmal 1,5 Stunden ins Land, das Laden hat dann ne Ewigkeit gedauert, da ich die Paletten (je eine Tonne) selbst mit dem Hubwagen laden musste. Gott sei Dank hat mir der Staplerfahrer dann doch noch geholfen, sonst hätte ich das Zeugs nicht in die Karre bekommen. Es war wieder Granulat in so Säcken, die dann auf Paletten standen, aber krumm und schief auf der Palette standen und somit nicht sauber geladen werden konnte. Nachdem ich endlich den Hänger voll hatte gings nochmal auf die Waage und ab zur zweiten Ladestelle, da lief mir dann auch schon wieder die Schichtzeit davon, aber fürs Laden und ein Stück weiterfahren hat es noch gereicht. Tja dann stand ich endlich um 17:30 Uhr auf dem Parkplatz Weißer Stock auf der A6 Richtung Heilbronn/Nürnberg und hab auf meine Kollegen gewartet, die mich abholen wollten. Ich hab dann dort ein bißchen gepennt, bis die Kollegen kamen und mich mit nem polnischen Zigarettenlasterfahrer unterhalten. Um halb acht kamen endlich die Kollegen auf den Parkplatz um mich zu holen und wir sind um halb zehn auf den Hof gerollt, man war ich da mal am Ende.
So das war meine erste Woche, mit richtig richtig viel Erfahrungen, aber ich glaube die ganze Geschichte mit den Schicht- und Lenkzeiten lernt man nur wenn man alleine unterwegs ist und den ganzern Kram selbst planen muss. Es hat aber am Ende doch alles gepasst, ich habe meine Fahrerkarte nicht versaut, da ich keine falschen Zeiten drauf habe und ich mich immer an die Gesetze und Vorschriften gehalten habe! Olé.
Demnächst gibts den nächsten Bericht, wir waren in der Zwischenzeit wieder an sehr wilden Abladestellen und in engen Straßen mit dem Großen unterwegs.
Bis denn...

02 September 2012

Roadtrips für Geld

Mahlzeit, nach jahrelanger Pause in diesem Blog, dachte ich mir, ich könnte mal wieder einige geistige Ergüsse mit Euch teilen. Hier sind wir also wieder, der Blogtitel passt immer noch, da ich mal wieder unterwegs bin. Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben, ich habe meine Reiselust vorübergehend zu meinem Beruf gemacht. Seit Ende Juni bin ich im Besitz der Fahrerlaubnis C und CE und darf die dicken Laster fahren. Seit Anfang Juli mache ich das nun bei der Spedition Lindenmeyer. Karl-Heinz Lindenmeyer gibt mir die Chance, als Fahranfänger erstmal Aushilfsweise Erfahrung auf den Straßen Europas zu sammeln. Das klappt jetzt auch schonmal ganz gut, ich war bereits in Frankreich, Belgien, England, Holland, der Schweiz, Österreich und natürlich in Deutschland.
In England haben wir einen Umzug geladen und sind damit nach Burgdorf bei Hannover gefahren, ein cooler Trip, wir waren zwei Wochen mit zwei LKWs und vier Fahrern unterwegs. Als wir in Belgien unsere große Wochenendpause auf einem Rasthof gemacht haben, wurde der leere Hänger gleich mal zum Grillzimmer umfunktioniert und es gab lecker Würstchen. In Deutschland haben wir auch noch zweimal gegrillt, da war dann aber das Wetter besser und wir konnten den ganzen Abend draußen sitzen. Alles in allem ein interessanter Trip, Fähre gefahren, nette Kunden gehabt und mit netten Kollegen unterwegs gewesen.

Hier stellen wir uns fürs Fährenticket in Calais an:

Das ist auf dem Rückweg, die Einfahrt in den Hafen von Dover:
Und hier beim Grillen in Deutschland:

Die Woche drauf gings dann weiter Richtung Schweiz, dort waren wir zwei Tage und haben zwei Umzüge ein- und einen ausgeladen, als wir fertig waren, trafen wir uns wieder mit den Kollegen und haben Container getauscht. Die Kollegen hatten einen Umzug für Finnland geladen und wir haben dann ihren Container auf den Bahnhof nach Basel gebracht. Das fand ich auch ganz schön interessant, wie der Riesenkran den Container einfach vom Lkw runterhebt und auf die Bahn setzt. Natürlich mussten wir auch noch die Papiere unterschreiben und stempeln lassen, beim deutschen und Schweizer Zoll und natürlich bei der Bahn, der ganze Spaß dauert dann schon auch mal ne Stunde, bis alle Formalitäten erledigt waren. Danach gings für uns ab Richtung Germersheim, eine Möbeltour holen und diese dann in Österreich ausfahren. Damit waren wir dann auch zwei Tage beschäftigt und sind Freitags mit unserer Rückladung dann Richtung Hof gefahren. Unsere große Pause haben wir an einem Autohof an der A93 gemacht und abends erstmal geduscht und was ordentliches gegessen. Am nächsten morgen gings dann weiter Richtung Entladestelle, aber nur ca. 20 Kilometer weit, dann hatten wir einen Reifenschaden und standen zwei Stunden auf einem Parkplatz, bis endlich der Reifendienst kam. Das Reifenwechseln war innerhalb von ner halben Stunde erledigt und es ging weiter. In Hof waren wir dann an einem riesigen Lager...fand ich zumindest, aber mein Kollege meinte das wäre noch klein. Dummerweise mussten wir im Kühllager ausladen und draußen hatte es 33 Grad, das war mal ein Temperaturschock, von 33° mit kurzen Hosen in ein 18° kaltes Lager zu latschen...Die Karre war aber Gott sei Dank zügig leer und es ging weiter nochmal zum Laden und dann heim.

Die darauffolgende Woche war dann eher von Umzügen und Nahverkehr geprägt. Das war ne ganz schöne Plackerei aber mit guten Kollegen hat das alles sauber funktioniert. Ich war dann mit Mirko nochmal drei Tage in Österreich unterwegs und die Woche danach wurde dann ganz schön aufregend, aber das erzähle ich Euch im nächsten Eintrag.

So long, ich freu mich über Kommentare! Bis bald...der gaerd.

13 November 2007

Das Letzte!

...Posting aus Australien, lest ihr somit gerade.
Tja, wie man sieht bin ich schon ein bisschen traurig, es war toll, aber nichtsdestotrotz freu ich mich! Soviel von mir, jetzt gehts dann bald los, heute abend um 17:00 Uhr geht der Flieger und ich freu mich schon auf den Simpsons Film ;) Tja und dann bin ich ja auch schon wieder daheeme. Bis denn dann...

11 November 2007

Life is beautiful...

...auch ohne ABC FM Classic Radio...
So ungefaehr geht/ging es mir die letzten Tage! Donnerstag hatte ich noch mal nen Tag in der City, kurz mit Genny der kleinen Italienerin getroffen und dann ein bisschen durch die Laeden streunen um abends dann rechtzeitig fuer Trivia im MooneyMooney Workers Club wieder zurueck zu sein. Das hatte ich auch erfolgreich geschafft ;) Abends dann bei Trivia (Raterunde mit Preisen) hatte ich dann eine Diskussion mit Ross, weil er mir nicht glauben wollte das Andorra ein Land ist! Die Frage war: Durch welche 3 Laender gehen die Pyrenaen? Na klar, Frankreich, Spanien und Andorra. Nee, nee das kann nicht sein, Andorra ist kein Land. Tja...haette er mal dem Europaer geglaubt ;)
However, am Freitag kam Jacky dann nach Brooklyn fuer ein schoenes Dinner im Joshuas (Dans letztem Abend wie sich dann am naechsten Morgen rausstellen sollte...) und wir hatten einen lustigen Abend mit Cathy und Roland. Jacky ist eine Krankenschwester, die in Hornsby arbeitet und ich hatte sie in Cape Tribulation kennengelernt und da sie nicht ganz soweit von Brooklyn wegwohnt und auch gerne und gut ist haben wir uns eben fuer ein Abendessen getroffen. Essen war lecker wie immer. ;)
Gestern gings dann nach Sydney und ich hab mich mit der Julia getroffen und war auf den Glebe Markets. Echt ein toller Markt und tolle Sachen gabs da! Spaeter noch ein bisschen im Park abhaengen und abends gings dann mit Cathy und Roland zum chinesisch essen. Cathy und Roland meinten, wir muessten nochmal ein vernuenftiges chinesisches Essen zusammen haben...naja und des war es auch! (Leckere Tofu-Seafood Suppe, Peking Ente, und ein Parrotfisch ;) einfach lecker) Spaeter noch unglaublich gute Gespraeche mit Julia gefuehrt und heute dann waren wir auf dem Newtown-Festival! Echt klasse, wieder ganz viele tolle Staende, mit ganz vielen tollen Sachen, gute Musik, ne klasse Capoeira-Show und ich hab mich noch mit Dani und Andi (?) aus Crailsheim getroffen...oder besser aus Goldbach und Onza ;) Das war lustig und vor allem mal wieder ne ganz schoene Aufgabe fuer mich. 3 Maedels auf so nem Festival mit vielen Klamotten und Schmuckstaenden zusammen zu halten war gar nicht so einfach ;) Das Wetter hat auch noch gepasst, was will man mehr! Schon lange keinen so klaren Blick mehr zur Sonne gehabt (danke Ozonloch...) und danke Australien fuer das tolle Wetter, ich kanns gar nicht erwarten in die Kaelte heimzukommen! :( Naja, egal, auf jedenfall hab ich heute nochmal kraeftig Sonne getankt (ging auch fast ohne Sonnenbrand) und heute abend gabs nochmal ein sehr schoenes Abendessen bei Joshuas mit John, Ross, Cathy und Roland.
So wie ihr seht, besteht mein Leben gerade aus Essen und geniessen...was auch den Titel dieses Eintrags erklaert...ich freu mich trotz allem auf daheeme...noch zweimal schlafen, dann kann ich endlich den Simpsons-Film sehen! Achso ja und Euch natuerlich auch alle wieder ;) Bis ganz bald...Der Dirk